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AutorenbildShakti Morgane

„Pharao“ - Aktualität eines Romans

Aktualisiert: 28. Mai 2021

Kurze Rezension des Romans von Pauline Gedge.


Es ist ein historischer Roman über Echnaton, den Pharao des Neuen Reiches im alten Ägypten. Echnaton schaffte sämtliche Götter Ägyptens zugunsten eines Aton-Kults, der Anbetung der Sonnenscheibe, ab. Die Herrscherfamilie sieht sich als göttlich und das Volk als Vieh, mit dem man machen kann, was man will. Historiker sehen darin eine Vorform des Monotheismus.



Die Autorin gibt uns eine Darstellung dessen, was passiert, wenn Wahn mit Macht kombiniert wird bzw. wenn ein Land einen Herrscher hat, der wahnsinnig ist und dessen Illusionen das herrschende Handeln leiten.

Auf der Strecke bleibt zuallererst die Ma‘at, die dem Leben innewohnende Ordnung und der Realitätssinn. Daraufhin folgt das Chaos und der Untergang des Landes.


Die einzige Möglichkeit dem Machtmissbrauch Einhalt zu gebieten, besteht in der Entfernung des Wahnsinnigen von der Spitze der Gesellschaft.

In Pauline Gedge‘s Geschichte entfernt sich Echnaton selbst, indem er letztlich an seinem Irrglauben und seinem Wahn selbst zugrunde geht.

Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte stellt danach die alte Ordnung mit der Koexistenz vieler Götter, heute würde man es Religions- bzw. Glaubensfreiheit nennen, wieder her, indem er auch die beiden letzten Anwärter auf den Thron aus der Herrschaftsfamilie umbringt.


Mir drängte sich beim Lesen des Romans dessen Aktualität durch die Parallele zum derzeit herrschenden Viruswahn geradezu auf: Der Glaube an eine Pandemie als neu zu etablierende Religion, welche die dem Leben innewohnende Selbstregulierung aushebelt und Regeln der Fremdbestimmung an deren Stelle setzt.

Offenbar ist alles unter anderen Vorzeichen schon einmal dagewesen. Wir sollten daraus lernen.





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