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AutorenbildShakti Morgane

Das Reich des Schamanen

Aktualisiert: 5. Nov. 2020

... heißt das Buch von Sergius Golowin, veröffentlicht 1989. Es ist hauptsächlich ein Buch über die Völkerwanderung im Mittelalter (ca. 4. - 14. Jh.), nach dem Untergang des römischen Reiches.


Seine These: Odin sei während der Völkerwanderung und dem Zusammenbruch des römischen Reiches mit einem Stamm von Magiern aus Asien her eingewandert.

Der Untergang der burgundischen Ritter (Erben der römischen Zivilisation) erfolgte durch Neid und feigen Verrat. Die Hunnen z. B. kommen an den Rhein, weil sie von den Burgundern selber dorthin gerufen werden. Auf den Schädeln und Trümmern der an ihrer eigenen Entartung (z. B. die Unterdrückung der Frauen) untergehenden Stadtzivilisation beginnt der Neuanfang der Hirtennomaden (der sogenannten Barbaren). Nach den asiatischen Sagen sei dies ein dauernd wiederkehrender Vorgang.


In unseren Märchen und Sagen finden wir Reste der Überlieferung des heiligen Weltbilds der Nomaden. Zum Beispiel die Vorstellung von der Göttlichkeit der Kaiser in der Verschmelzung der einheimischen Zivilisation der Sesshaften mit der Kultur der eurasischen Reiternomaden. Oder die Notwendigkeit zum Wechseln des Ortes, ein In-Bewegung-bleiben resultierend aus der natürlichen Ordnung der Wandlungen in der Natur. In der Kunst erkennt man das an der durchbrochenen Symmetrie als Absicht - an einer Symmetrie, die von einer übergreifenden durchbrochen wird (Arabeske). Am Hofe des Kaisers des Heiligen römischen Reiches deutscher Nation, Friedrich II von Hohenstaufen gehörten orientalische Tänzerinnen zur Unterhaltung der Frau des Kaisers, die eine arabische Prinzessin war. Der Kaiser selbst liegt mit dem Papst in Fehde.

Angehörige der fahrenden Völker und Stämme begreifen sich selbst, nach Golowin, als Vertreter eines Volkes, das schon im Besitz des Paradieses (Shambala, Belowodje u. a.) war.

Worauf es ankäme sei die Fähigkeit des Zusammenlebens in der Gemeinschaft. Die Menschen schließen sich zusammen, wenn sie sich füreinander begeistern. Gastfreundschaft und Feste sowie gegenseitige Liebe und Treue bilden die Basis für die den Zivilisierten verloren gegangene Eigenschaft, den Gegnern an Seelenstärke überlegen zu sein.

In Bezug zum Göttlichen verehrten die sog. Barbaren die Schöpfungskraft im Menschen, als ins Geistige umgewandelte Sexualität.

Es geht um die Wiedergeburt einer ekstatischen Kultur gegenüber Fanatismus und Realitätsflucht in der Stadtzivilisation.

Entsprechend richtete sich die religiöse Hetze bei den Christen gegen die Tataren, weil die auch die anderen Religionen ehrten, duldeten bzw. tolerierten. Die mangelnde Gesinnungsdiktatur der ‚Barbaren‘ wollte den Christen einfach nicht in den Kopf. So gaben die Christen ihnen die Schuld an allem Übel (wie z.B. die Pest, die ab Mitte des 14. Jh. für ca. 50 Jahre immer mal wieder in Europa wütete), um sie als Ketzer und Hexen verfolgen und ausrotten zu können.

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